Verhalten

Leopardgeckos sind von Natur aus ziemlich scheu, tagsüber verkriechen sie sich in Höhlen oder Spalten und schlafen oder dösen. Oft sind sie so gut versteckt, dass man sie kaum noch findet.

Ihre Aktivitätsphase beginnt abends, denn sie sind Dämmerungs-und Nachtaktiv. Dann werden sie langsam munter und kommen aus ihren Verstecken. Diese Zeit ist optimal für die Fütterung. Besonders lichtempfindliche Tiere verlassen ihre Verstecke sogar erst nach Ende der Beleuchtungszeit.


Mit der Zeit gewöhnen sich die Geckos daran, von Menschen beobachtet und gefüttert zu werden und werden zutraulicher. Das Öffnen des Terrariums wird dann häufig mit Füttern verbunden und lockt die neugierigen Tiere aus ihren Verstecken.
Wie bei anderen Tieren hat auch jeder Gecko sein eigenes Wesen. Während manche sehr scheu sind und sich nur selten zeigen, sind andere sehr neugierig und kommen von ganz allein zur Scheibe und versuchen, aus dem Terrarium zu klettern.
Leopardgeckos sind normalerweise nicht sonderlich schnell, sie können aber in bestimmten Situationen ziemlich flink sein. Fühlen sie sich bedrängt, können sie auch mal springen. Ob der Gecko nervös ist, zeigt sich am "Kehlsack" des Tieres. Dieser bewegt sich bei Anspannung schnell auf und ab, vergleichbar mit schnellem Ein-und Ausatmen oder ist "aufgeblasen".


Ein Herausnehmen aus dem Terrarium kann für sehr neugierige und zutrauliche Tiere spannend sein, für die meisten Leopardgeckos ist das jedoch purer Stress und unangenehm für die Tiere. Man sollte die Geckos also nur in Ausnahmefällen herausnehmen (z.B. zum Wiegen, um den Gesundheitszustand zu überprüfen, zur Säuberung des Terrariums etc.). Hat man einen Leopardgecko auf der Hand, sollte man die Handflächen immer offen halten, um ihm eine Fläche zum Laufen anzubieten. Durch geschlossene Hände kann das Tier schnell panisch werden und sich sehr hektisch bewegen. NIEMALS darf man den Gecko am Schwanz packen, denn diesen kann jeder Leopardgecko abwerfen, egal wie zutraulich er ist. Am besten greift man das Tier unter den Bauch mit einem sanften Griff. 

Manche Geckos, die vom Schlupf an an Menschen gewöhnt werden, nutzen sogar die Wärme der Hand, um sich aufzuwärmen oder ein Nickerchen zu machen. In der Regel meiden Leopardgeckos jedoch den direkten Kontakt zum Menschen und kommen nicht von allein auf die Hand.


In regelmäßigen Abständen häuten sich die Geckos. Bei den Schlüpflingen liegen zwischen den einzelnen Häutungen aufgrund des schnellen Wachstums nur wenige Tage, bei den adulten Tieren sind es einige Wochen. Die Haut des Geckos wird unmittelbar vor der Häutung sehr hell und sieht "milchig" aus. Das Tier fängt an, sich an Gegenständen zu reiben, um die Haut abzulösen. Dann wird die Haut mit dem Maul abgezogen und meistens komplett selbst gefressen. Die Häutung dauert oft nur wenige Minuten, sodass man nicht jede Häutung mitbekommt. 

Bei der Haltung mehrerer Geckos ist darauf zu achten, dass das Terrarium genügend Platz für alle Bewohner bietet und dass keines der Tiere von den anderen unterdrückt wird. Eine Gruppe kann aus mehreren Weibchen bestehen, da diese sich untereinander gut verstehen und in den meisten Fällen harmonisch zusammen leben. Beobachtet man jedoch Unterdrückungen oder gar Beißereien, so sind die Tiere unmittelbar zu trennen. Bei harmonischen Gruppen beobachtet man immer wieder, dass einige Tiere zusammen in einer Höhle liegen und schlafen.Vor allem Weibchen und Jungtiere scheinen die Gesellschaft anderer Artgenossen zu mögen. Bei Einzelhaltung nach vorheriger Gruppenhaltung wird sogar teilweise die Nahrungsaufnahme eingestellt. Dies ist jedoch eine subjektive Beobachtung und kann nicht pauschalisiert werden. Kranke, schwache oder aggressive Tiere sind in jedem Fall einzeln zu halten.

Wer züchten will, kann ein Männchen in die Gruppe integrieren. In einer Gruppe sollte immer nur ein einziges Männchen gehalten werden. Bei mehreren Männchen käme es zu Revierkämpfen, die unter Umständen tödlich enden können. Egal, wie groß das Terrarium ist: es gehört immer nur ein Männchen allein -bei Gruppenhaltung mit mindestens (!!!) zwei Weibchen zusammen- in ein Terrarium. Wir raten an dieser Stelle deutlich davon ab, sich "einfach so" ein Männchen dazu zu holen, denn jedes Weibchen legt im Jahr bis zu 10 mal 2 Eier. Das bedeutet unnötigen Stress und enorme körperliche Anstrengung für die Weibchen, man tut ihnen also in keinster Art und Weise einen Gefallen. Hat man beispielsweise eine Gruppe von drei Weibchen und einem Männchen können innerhalb eines Jahres bis zu 60 Nachzuchten schlüpfen, die alle bis zu 25 Jahre alt werden können.

Nur, wenn alle adulten Tiere negativ auf verschiedene Krankheiten wie z.B. Kryptosporidien getestet wurden, man sich ausführlich mit der Genetik und Vererbungslehre vertraut macht und für jede einzelne Nachzucht eine artgerechte Unterbringung garantieren kann, sollte man mit dem Gedanken spielen, die Eier auszubrüten. Eine unkontrollierte Vermehrung, bei der Tiere zum Schleuderpreis an unerfahrene und kaum informierte Halter weitergegeben werden, bringt niemandem etwas.