Ernährung

Leopardgeckos sind Carnivoren, das heißt sie ernähren sich hauptsächlich von tierischem Gewebe. Dazu zählen alle Arten von Insekten. Jedes Futtertier sollte vorm Verfüttern gut mit Vitamin- und Nährstoffreicher Kost versorgt werden (“Gut loading”), denn diese Vitamine werden an die Geckos weitergegeben.

Futtertiere

 

Name

Kurzinformation

Argentinische Waldschabe

(Blaptica dubia)

  • Eignen sich gut als Teil des Hauptfutters
  • Relativ anspruchslose Haltung, einfache Zucht
  • Geringe Fluchtgefahr, kaum Überlebenschancen in der Wohnung

Bienenlarven

(Apis mellifera)

  • Echte Bienenlarven von Honigbienen können mit etwas Glück
    vom Imker bezogen werden (Drohnen)
  • Eignen sich als Ergänzung zum  Hauptfutter

Heimchen

(Acheta domesticus)

  • Eignen sich als geringere Komponente des Hauptfutters
  • Hohe Fluchtgefahr, gute Überlebenschancen in der Wohnung,
    sehr schnell und sprunghaft, zirpen relativ laut, fressen sich
    durch fast jedes Material

Insekten aus der Natur

Beispiele:

Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima),

Grashüpfer (Gomphocerinae)

  • Zur wärmeren Jahreszeit auf ungespritzten Wiesen, die nicht
    direkt an einer befahrenen Straße oder einem gespritzten Feld
    liegen, zu finden
  • Bitte auf Schutzstatus und ggf. Gifttiere achten-
    bei Unsicherheit lieber nicht verfüttern
  • Jede Art von ungiftigen, ungeschützten Insekten kann bedenkenlos
    verfüttert werden (Stubenfliegen, kleine Spinnen etc)
  • „Werkzeug“: Kescher, Pinzette, Faunarium

Mehlwürmer

(Tenebrio molitor)

  • Eignen sich in geringem Maße als Ergänzung zum Hauptfutter
  • Können in einer Schale serviert und von den Geckos eigenständig
    gejagt werden

Mittelmeer-/Zweifleckgrillen

(Gryllus bimaculatus)

  • Eignen sich gut als Teil des Hauptfutters
  • Im mittleren Stadium sehr beliebt bei juvenilen Geckos
  • Zirpen sehr laut, riechen schnell unangenehm

Pinkies

(Mus)

  • Nestjunge Frostmäuse (max 2 Tage alt)
  • Eignen sich besonders für kranke oder trächtige Tiere (max. 1/Woche)
  • Sehr nährreich und gehaltvoll (v.A. Calcium)
  • Vor dem Verfüttern auftauen
  • Werden nicht von jedem Leopardgecko angenommen

Schokoschaben

(Blatta lateralis)

  • Eignen sich gut als Teil des Hauptfutters
  • Riskant: Brechen schnell aus- Einmal ausgebrochen werden
    sie schnell zur Plage im Haus

Silkworms

(Bombyx mori)

  • Larve des Seidenspinners
  • Eignen sich als Ergänzung zum  Hauptfutter

Soldatenfliegenlarven

(Hermetia illucens)

  • Hoher Calciumgehalt, wenig Fett
  • Eignen sich als Ergänzung zum  Hauptfutter

Steppengrillen

(Gryllus assimilis)

  • Eignen sich gut als Teil des Hauptfutters
  • Relativ leises zirpen

Wachsmottenlarven

(Galleriinae)

  • Ugs.: Bienenmade
  • Sehr fetthaltig und süßlich im Geschmack, ideal zum Aufpäppeln
  • Vorsicht: Nicht zu häufig verfüttern, da Leos sonst keine anderen
    Futtertiere mehr annehmen
  • Eignen sich als Leckerli
  • Sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden, um ein zu
    schnelles Verpuppen zu vermeiden

Wanderheuschrecken

(Anacridium aegyptium)

  • Eignen sich gut als Teil des Hauptfutters
  • In allen Größen geeignet
  • Lassen sich wunderbar jagen

Wüstenheuschrecken

(Schistocerca gregaria)

  •  Eignen sich gut als Teil des Hauptfutters
  • In allen Größen geeignet
  • Lassen sich wunderbar jagen
  • Aufgrund ihrer gelblichen Färbung beliebter als Wanderheuschrecken

Zophobas

(Zophobas morio)

  •  Eignen sich in geringem Maße als Ergänzung zum Hauptfutter
  • Können in einer Schale serviert und von den Geckos eigenständig
    gejagt werden

Neben gekauften Insekten verfüttern wir auch Tiere aus der Natur, wie zum Beispiel Grashüpfer, Raupen und Heupferde. Der Vorteil dabei ist, dass man die Futtertiere nicht mit zusätzlichen Vitaminen anreichern muss. Wir glauben, dass die Tiere aus der Natur deutlich mehr Vitamine enthalten und daher "gesünder" für die Geckos sind, als jedes eingepuderte Heimchen. Natürlich besteht die Gefahr, sich dadurch Parasiten einzuschleppen. Lässt man die Geckos jedoch regelmäßig untersuchen, kann man mit dieser Gefahr leben ;-) Unsere Tiere geben uns Recht, denn die Heupferde, die wir im Sommer frisch auf der Halde um die Ecke sammeln, kommen besser an, als jedes andere Futtertier.
Natürlich verfüttern wir KEINE Tiere, die unter Naturschutz stehen (und NEIN, das grüne Heupferd steht bei uns in NRW NICHT unter Naturschutz) oder die giftig sein könnten.

Fütterung

Adulte und juvenile Tiere sollten 2-3 mal pro Woche gefüttert werden, Schlüpflinge alle 1-2 Tage, je nach Größe der Futtertiere und Ernährungszustand des Geckos. Den Ernährungszustand erkennt man am Schwanz des Tieres, welcher als Fettreserve fungiert.

Die Größe der Futtertiere richtet sich nach der Größe des Geckos. Als Faustregel liest man immer wieder, dass die Futtertiere nicht länger sein sollten, als der Kopf des Geckos breit ist. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass diese Faustregel für juvenile Tiere gilt und eine gute Orientierungshilfe bietet, die adulten Tiere fressen aber auch problemlos größere Insekten.
Vor dem Verfüttern kann man einigen Futtertieren, v.a Heuschrecken, die Sprungbeine entfernen, die Geckos können die Futtertiere so leichter herunter schlingen.
Unbedingt notwendig ist das aber nicht.
Hat ein Gecko ein Futtertier entdeckt, so fixiert er dieses aufmerksam und schleicht sich an. Kurz vorm Zuschnappen fängt die Schwanzspitze an zu zittern, daraufhin springt er los und beißt das Insekt nach Möglichkeit in den Nacken. Um die Augen beim Fressen zu schützen, kneifen die Leopardgeckos diese stark zusammen. Das Futtertier wird anschließend mit dem Kopf voran gefressen und durch Bewegungen des Kopfes den Rachen heruntergedrückt.

Calcium

Für die Geckos ist es in jeder Lebensphase wichtig, dass ihnen Calcium zur Verfügung gestellt wird. Ungeeignet ist der im Fachhandel erhältliche- und leider oft fälschlicherweise empfohlene- "Calcium Sand". Dieser verführt die Tiere dazu, Bodengrund aufzunehmen, was zu lebensgefährlichen Verstopfungen führen kann. Der Bodengrund sollte aus einem festen Material bestehen
(siehe:  Das Terrarium).

Als Calcium-Quelle bietet man ein Schälchen mit reinem Calciumpulver ohne Vitaminzusätze an, welches in jedem Terrarium zur Grundausstattung gehört.Im Fachhandel findet man:

  • Calcium-Pulver speziell für Terrarientiere (z.B. Namiba Terra: CalViRep Calcuim Pulver ohne Phosphor für Reptilien)
  • Calciumcitrat (z.B. aus dem Online-Versandhaus oder von Fressnapf)
  • Calciumcarbonat (z.B. Online-Versandhaus, Apotheke etc)
  • geriebenes Sepia-Pulver (Zoofachhandel)
  • ganze Sepia-Schalen (Zoofachhandel, meist in der Abteilung für Vögel)
     

Wir nutzen seit einiger Zeit Calciumcitrat und haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Das Citrat ist geruchs- und geschmacklos und wird von den Tieren sehr gut angenommen. Zuvor haben wir selbst geriebene Sepiaschale verwendet, die nicht allen Geckos zugesagt hat.

Die günstigste Variante sind wohl die Sepia-Schalen. Sie kosten einen Bruchteil des Pulvers und können mithilfe eines feinmaschigen Metallsiebes aus dem Küchenbedarf (siehe Foto) binnen Minuten in feinstes Pulver gerieben werden. Dazu legt man das Sieb umgedreht auf ein Blatt Papier und reibt die weiche Seite der Sepia-Schale daran. Das entstandene Pulver kann in kleinen Schälchen ins Terrarium gestellt werden.
Nicht jeder Gecko nimmt das Sepia-Pulver an, da es nicht geruchs- und geschmacksneutral ist.